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Schüler löchern Paderborner Staatssekretär mit Fragen

An den Gymnasien St. Michael und Theodorianum diskutieren Schülerinnen und Schüler mit Daniel Sieveke zum Thema Heimat. Auch das Privatleben eines Politikers kommt zur Sprache.

Was macht eigentlich ein Staatssekretär? Eine Schulstunde lang hatten Schülerinnen und Schüler jetzt die Möglichkeit, den Paderborner Daniel Sieveke Löcher in den Bauch zu fragen. Sieveke (CDU) ist Staatssekretär im NRW-Ministerium für Heimat, Kommunales, Bau und Digitalisierung und besuchte jetzt zwei Paderborner Gymnasien, um dort mit Schülerinnen und Schülern über das Thema Heimat zu diskutieren.

Seine erste Station war das Gymnasium St. Michael. Die Schülerinnen und Schüler des 9. Jahrgangs im Wahlpflichtfach Geschichte, Politik und Lokales waren nicht schüchtern, dem Staatssekretär, der seit Juni 2022 im Amt ist, viele Fragen zu aktuellen, beruflichen und privaten Themen zu stellen.

Die Fachlehrer für Sozialwissenschaften Frederik Kahmen und Frederik Hellfaier, die im Wahlpflichtkurs einmal die Woche Politik unterrichten, sowie Schulleiter des St. Michaels, Claudius Hildmann, lauschten der Fragerunde ebenfalls.

Eine der ersten Fragen bezog sich auf den Alltag eines Staatssekretärs und seine Aufgaben: Was macht eigentlich ein Staatssekretär? Daniel Sieveke antwortete: „Zu meinen Aufgaben gehört unter anderem Genehmigungsmails zu beantworten, Fördergeldübergaben, an Konferenzen und Sitzungen teilzunehmen und die Kommunen zu besuchen, um dort zu schauen, wie beispielsweise zurzeit das Hochwassermanagement läuft. Ein Arbeitstag kann dann auch mal bis 22 Uhr dauern.“

Das klingt nach einem ganz schön anstrengenden Job, findet eine Schülerin. Kommt bei so einem Amt das Privatleben also ständig zu kurz? Laut Sieveke sei das eine Belastung, die er in Kauf nehme: „Ich wollte Politiker werden und mache meinen Job sehr gerne. Wenn ich bei meiner Familie bin, kann ich Energie tanken und genieße die Zeit mit ihnen ganz bewusst. Meine Kinder kennen es aber auch gar nicht anders.“

Im Zentrum der Fragerunde stand das Thema Heimat. Dazu kam auch die sogenannte „Heimat-Box“ zum Einsatz. Diese verschickt das Ministerium an jede Schule in NRW, um die die spielerische Vermittlung von Heimat stärken. Die bunte Kiste enthält Arbeitsmaterialien zum Thema Heimat, die im Unterricht eingesetzt werden können.

So kam auch die Frage auf, was Heimat eigentlich für Daniel Sieveke bedeutet. „Heimat ist für mich, nach Hause zu kommen und von meinen Kindern begrüßt zu werden“, antwortete Sieveke, „ich bin viel unterwegs und freue mich dann immer, wenn ich in meine Heimat Paderborn zurückkehren kann. Heute bin ich extra 30 Minuten früher losgegangen, um durch Paderborn zu bummeln und mir die Stadt anzuschauen.“

Gespannt waren die Schülerinnen und Schüler auch auf die Meinung des gebürtigen Paderborners zu aktuellen Themen. Dabei kamen die Proteste der Landwirte, der in der Schwebe stehende Nationalpark Egge und die Integration von Flüchtlingen zur Sprache.

Die letzte Frage eines Schülers brachte Sieveke zum Schmunzeln: „Was ist Ihr Lieblingsfußballverein?“ Seine Antwort: Seit er als Kind auf Libori ein rotes Armband bekommen habe, sympathisiere er mit dem FC Bayern.

Anschließend besuchte der Staatssekretär die Schule seiner Jugend, das Gymnasium Theodorianum. Auch hier hatten Schülerinnen und Schüler die Möglichkeit, mit ihm zum Thema Heimat zu sprechen.

 

 

Text und Foto: Gesa John, Neue Westfälische Zeitung (der Artikel findet sich hier)

Foto Klassenraum: F. Kahmen, Gymnasium St. Michael