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Liebe Schulgemeinde St. Michael,
am kommenden Donnerstag, 15.05.25, Beginn: 18:30 findet im Musikforum ein wissenschaftlicher Vortrag mit anschließender Diskussion zum Thema Antisemitismus statt.
 
Geschichte und Gegenwart des Antisemitismus – Kontinuität und kulturelle Verankerung 
 
Mit dem Terrorangriff der Hamas auf Israel hat der Hass auf Jüdinnen und Juden ein erschreckendes Ausmaß angenommen – sowohl online als auch auf den Straßen oder in Bildungseinrichtungen. Ausgehend von den aktuellen Ereignissen widmet sich dieser Vortrag der historischen Entwicklung des Antisemitismus und seiner nachhaltigen Präsenz in der Gegenwart. Im Fokus steht dabei die Frage, wie sich antisemitische Denkmuster über Jahrhunderte hinweg immer wieder reaktualisiert haben und kulturell verankert wurden. 
 
Zu Beginn werden die historischen Ursprünge des Antisemitismus nachgezeichnet: von der Abspaltung des Christentums und der damit einhergehenden Dämonisierung des Judentums, den Blutkultlegenden und Verschwörungsfantasien der Neuzeit, über den rassistischen und eliminatorischen Antisemitismus des Nationalsozialismus, der mit dem „Zivilisationsbruch“ in den Vernichtungslagern mündete, bis hin zu den erneuten Hass-Eruptionen bei israelfeindlichen Demonstrationen. Im Fokus stehen dabei die Kontinuitäten in den Konzeptualisierungen/Vorstellungen und Stereotypisierungen, die sich anhand von Sprachmustern und Bildmotiven nachzeichnen lassen. In den Blick genommen werden dabei auch die Bedeutung des Antisemitismus als kulturelle Konstante und seine Verankerung im kollektiven Gedächtnis. 
Beleuchtet wird ebenso die aktuell vorherrschende Ausprägungsvariante des Antisemitismus, die sich in der Projektion auf den Staat Israel manifestiert. Dies erscheint umso wichtiger, da gerade diese Form des Judenhasses aktuell am virulentesten auftritt – auf der Straße, in den Medien, dem Kunst- und Kulturbetrieb oder an den Universitäten. 
 
Der Referent Markus Weiß (M.A.) hat Kultur-, Sprach- und Kognitionswissenschaften studiert und ist wissenschaftlicher Mitarbeiter am Fachgebiet für Allgemeine Linguistik der TU Berlin. Er forscht vor allem zu Judenhass im Internet und den Sozialen Medien und promoviert aktuell zu Abwehr und Leugnungsstrategien von Antisemitismus.
 
Dieser Vortrag wurde von der GCJZ organisiert und wir freuen uns über zahlreiche Teilnehmende.
 
Ansprechpartnerin: Manuela Lüftner